Manche Hochzeitsgesellschaften machen das Geldgeschenk auch zu einem Hochzeitsspiel und veranstalten für das Brautpaar eine Schnitzeljagd im Laufe derer sich Braut und Bräutigam ihre Hochzeitskasse verdienen können. Eine zentrale Rolle fällt in diesem Falle oft der Trauzeugin oder dem Trauzeugen zu, die Koordination und Organisation des Hochzeitsbrauchs übernehmen. Der Trauzeuge ist auch erster Ansprechpartner bei der Koordination der Hochzeitsgeschenke und sollte einen Überblick über die zu erwartenden Geschenke haben. Zweimal das edle Tafelsilber bringt den Hochzeitsgast und das Brautpaar nur in Verlegenheit. Viele Hochzeitsgäste scheuen sich auch davor ein reines Geldgeschenk zu überreichen, da sie dem Brautpaar eine bleibende Erinnerung an den wunderbaren Tag machen möchten. Trotzdem sollen die Finanzen des Brautpaares nicht zu kurz kommen und ein Geldgeschenk Teil des Hochzeitsgeschenks sein.
Daher gibt es einen weiteren Weg die Hochzeitskasse für das Brautpaar zu füllen. Es sind „Verkäufe“ oder eine „Versteigerung“ an die Hochzeitsgäste während der Hochzeitsfeier, die auf einfache Art und Weise einen ansehnlichen Beitrag erbringen können. Dies ist oft genauso unterhaltsam wie einbringlich für das zukünftige Ehepaar und kann ebenfalls von den Trauzeugen organisiert werden. Ebenso, wie die Hochzeitszeitung gegen einen kleinen Beitrag an die Hochzeitsgäste verkauft wird, ist es üblich, dass die Hochzeitsbriefe von Zeitbote an die Gäste verkauft oder versteigert werden. Auf vielen Hochzeiten gibt es imposante Bieterduelle, wenn die Brauteltern mit den Eltern des Bräutigams um den Hochzeitsbrief zum 7. Hochzeitstag wetteifern. Oft kann erst der Trauzeuge durch einen beherzten Zuschlagsbeschluss dieses Wettbieten mit einem Augenzwinkern beenden.
Die meisten Hochzeitsgesellschaften sammeln auf diese Weise mehr Geld ein, als für das Hochzeitsbrief-Paket anfällt. Sie schaffen damit ein unvergessliches Hochzeitsgeschenk mit bleibenden Erinnerungen an die Gefühle und Emotionen des Hochzeitstages auf der einen Seite und füllen auf der anderen Seite die Hochzeitskasse für das Brautpaar. Damit wird dieser liebevolle Hochzeitsbrauch indirekt zu einem Geldgeschenk, welches einerseits die Hochzeitskasse füllt und andererseits Zeitkapseln des Hochzeitstages erschafft, die das Ehepaar für viele Jahre durch die Ehe begleiten werden. Der Trauzeuge oder Organisator der Zeitkapselbriefe erhält die schöne Aufgabe, die gesammelten Hochzeitsbriefe dem Brautpaar zu präsentieren und dann an Zeitbote zur sicheren Aufbewahrung bis zu den gewünschten Zustellterminen zu senden.
Die Hochzeitsbriefe geben der Ehe Glück und Stabilität auch in Zeiten, in denen das Gefühl des Hochzeitstages in Vergessenheit zu geraten droht. Dieses Hochzeitsgeschenk kann damit zum langjährigen Begleiter durch die Ehe werden und auch noch in vielen Jahren für Überraschungen und heitere Momente sorgen. Die Kreativität der Hochzeitsgäste, eine Portion Witz und Charme, vielleicht ein unbekannter Fotoschnappschuss oder eine Hochzeitsgeschichte hinter den Kulissen der Hochzeitsfeier werden dem Brautpaar auch in vielen Jahren noch heitere Momente bescheren. Damit bleibt das Glück des Hochzeitstages erhalten und der Trauzeuge oder die Trauzeugin müssen hoffentlich nie als Eheberater einspringen. Die Hochzeitsbriefe werden mit jedem Jahr wertvoller, wie ein guter Wein reifen die Emotionen und überraschen mit liebevollen Erinnerungen.